Andrew Munn ist ein Bass und kollaborativer Künstler, der Opern, Kammermusik, Oratorien, Performances und interdisziplinäre Kunst aufführt und mitgestaltet. Er lebt in Berlin.
Er hat Weltpremieren an renommierten Orten wie der Carnegie Hall, der Deutsche Oper Berlin, der Münchener Biennale und dem National Sawdust gegeben. Hauptrollen sang er am Salzburger Landestheater (Sarastro, Die Zauberflöte), bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik (Atrace, L'Empio Punito) und an der Oper Szczecin (Frère Laurent, Romeo et Juliette). Als Antiheld in der Gemeinschaftsproduktion von Deutsche Oper Berlin und Münchener Biennale, Lieder von Vertreibung und Nimmerwiederkehr, schrieb die Süddeutsche Zeitung über die Produktion: „Mehr kann Kunst nicht leisten.“ Über seine Darbietung sagte BR Klassik: „Er meistert das grandios.“
Andrews lyrischer Bass ist geprägt von musikalischen, sozialen und ökologischen Werten. Von 2008 bis 2014 lebte er in Appalachia und arbeitete als führender Organisator gegen den Kohleabbau. Seine Arbeit zu Landreform und nachhaltigen wirtschaftlichem Wandel in kohleabhängigen Regionen wurde in bedeutenden wissenschaftlichen Publikationen und Dokumentarfilmen wie The Last Mountain und Battle for Blair Mountain auf CNN vorgestellt.
Der Wunsch, Ökologie, Geschichte und Macht durch die Kunst zu erforschen, führte Andrew auf den Weg des Sängers. Er studierte an der Juilliard School, am Bard College und an der University of Michigan bei Sanford Sylvan, Dawn Upshaw, Stephen West und George Shirley. Als assoziierter Künstler der Queen Elisabeth Music Chapel wurde er von José van Dam und Sophie Koch betreut. Er war Stipendiat des Aspen Summer Music Festival and School, des Tanglewood Music Center, Caramoor und der Opera Theatre of St. Louis.
Fasziniert von der intensiven Intimität des Liedrepertoires, ist Andrew ein gefragter Interpret großer Liederzyklen mit Pianisten wie Jacob Greenberg, Peter Grunberg, Christopher Guzman, Adam Rothenberg, Rami Sarieddine und Bálint Zsoldos. Er hat Schuberts Winterreise an der Oper Kiel, der Henry Miller Memorial Library in Big Sur, der Northwestern University in Chicago, der L'Arte Academy of Music in Nikosia und am Bard College aufgeführt. Schostakowitschs Suite auf Verse von Michelangelo sang er an der Ungarischen Staatsoper und beim Berlied Festival, wo das Werk zusammen mit einem Vortrag der Kunsthistorikerin Julia Modes über die Rezeption von Michelangelos Werken durch Cy Twombly präsentiert wurde. Seine Adaptionen von Hanns Eislers und Bertolt Brechts Hollywooder Liederbuch brachte er beim LiedFest Berlin-Oxford und im Music Barn in New York zur Uraufführung.
In einem interdisziplinären Netzwerk von Künstlern, Performern, Aktivisten und Wissenschaftlern entwickelt Andrew neue Werke und kritische Kontexte für kanonisches Repertoire. Mit der Klangkünstlerin Kat Austen entwickelt er postWinterreise, ein Duett zwischen Schuberts Winterreise und einer sich wandelnden Klanglandschaft, die unser Klima, unsere Ökologie und Gesellschaft reflektiert. Das Team wird 2024 als Künstler in Residenz der Queen Elisabeth Music Chapel das Stück weiterentwickeln. Dieses Projekt ist Teil einer Reihe von Performance-Werken, für die Andrew als Teilnehmer der 2023 Beth Morrison Projects Producer Academy ausgewählt wurde. Derzeit arbeitet er mit Komponisten wie Andile Khumalo, Andys Skordis, Conrad Winslow und Nina C. Young; Klangkünstlern wie Kat Austen und Ira Hadžić; sowie interdisziplinären Künstlern und Theoretikern wie Marco Donnarumma, Kilian Jörg, Timo Kreuser und Margherita Pevere zusammen. Diese Kooperationen wurden unter anderem von den Berliner Festspielen, dem Hauptstadtkulturfonds, Neustart Kultur und dem Volkstheater Wien unterstützt.
Andrew unterhält ein privates Gesangsstudio in Berlin und gibt als Juilliard Global Teaching Artist Meisterkurse an internationalen Schulen in Abu Dhabi, Budapest, Lausanne und Warschau.
In seinem fortwährenden Engagement für soziale und ökologische Gerechtigkeit ist Andrew Vorstandsmitglied des renommierten Highlander Center for Research and Education, wo er als Verbindungsglied zwischen kulturellen Organisatoren weltweit fungiert.